Thomas Bischoff

deutscher Regisseur

* 1957 Lützen bei Leipzig

Herkunft

Thomas Bischoff wurde 1957 in Lützen bei Leipzig geboren und wuchs in Magdeburg auf. Sein Vater war Produktionsdirektor im VEB Synthesewerk Schwarzheide. B.s Schwester floh in den Westen und machte damit die Studienwünsche ihres Bruders zunichte (vgl. Die Deutsche Bühne (11/1999).

Ausbildung

B. machte eine Schlosserlehre und studierte nach dem nachgeholten Fachabitur an der Ingenieurhochschule Köthen zunächst Chemie-Anlagenbau. Im dritten Semester wurde er aus den genannten Gründen exmatrikuliert. Erste Gedichte und Theaterstücke schrieb B. während der dreijährigen Dienstzeit bei der Nationalen Volksarmee (NVA).

Wirken

Den Lebensunterhalt verdiente B. in den ersten 1980er Jahren als Busfahrer, Bühnentechniker und Regieassistent/Tontechniker am Theater der Bergarbeiter in Senftenberg. 1984 erhielt er in Senftenberg einen Vertrag als Theaterregisseur und machte hier mit seinen formal strengen und konzeptionell genauen Inszenierungen auf sich aufmerksam. U. a. zeigte er in Senftenberg Heiner Müllers "Philoktet" zusammen mit dessen damals in der DDR offiziell verbotener "Hamletmaschine". In Parchim inszenierte B. Müllers "Die Schlacht" rückwärts und wurde für diese Bühnenversion mit dem Hans-Otto-Preis ausgezeichnet. Weiter arbeitete der "Dogmatiker des Wortes", wie er sich selbst nannte, an den Bühnen in Brandenburg und Halle/Saale ...